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Ergotherapie bei neurologischen Verletzungen und Erkrankungen


Ergotherapie stellt die Handlungsfähigkeit des Menschen in den Mittelpunkt. Sie trägt zur Verbesserung der Gesundheit und zur Steigerung der Lebensqualität bei. Sie befähigt Menschen, an den Aktivitäten des täglichen Lebens und an der Gesellschaft teilzuhaben.

Was tun Ergotherapeut*innen?
Erkrankungen und Verletzungen des Zentralnervensystems können sensomotorische Fähigkeiten, kognitive und emotionale Funktionen sowie das soziale Erleben beeinträchtigen. Ergotherapeut*innen unterstützen Menschen, welche durch diese Beeinträchtigungen in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt sind. Sie arbeiten an folgenden Funktionen, welche bei neurologischen Erkrankungen oder Verletzungen eingeschränkt sein können:

Motorische und sensorische Funktionen, wie

  • Haltungs- und Bewegungskontrolle
  • Kraft, Koordination und Geschicklichkeit
  • Sensibilität

Kognitive und Emotionale Funktionen, wie

  • Wahrnehmung und Verarbeitung von Sinnesreizen
  • Orientierung zu Person, Ort, Zeit und der Situation
  • Konzentration, Ausdauer, Arbeitstempo
  • Lernen und Gedächtnis
  • Handlungsplanung und Ausführung
  • Umstellfähigkeit, Abstraktionsvermögen

Weiter unterstützen sie die berufliche Integration in Zusammenarbeit mit den Arbeitgebenden und den Sozialversicherungen.

Ergotherapeut*innen trainieren konkrete Alltagsfertigkeiten mit den durch die Krankheit oder den Unfall veränderten Fähigkeiten und Funktionen. Sie unterstützen die Betroffenen bei der Verarbeitung und dem Umgang mit der Erkrankung oder dem Trauma sowie dem Umgang mit Persönlichkeitsveränderungen und affektiven Symptomen. Sie fördern die sozialen Fertigkeiten sowie die persönlichen Ausdrucksfähigkeiten.

Welchen Nutzen bringt die Ergotherapie?
Ergotherapie ermöglicht Menschen mit neurologischen Erkrankungen und Verletzungen die Wiederaufnahme von bedeutsamen Tätigkeiten. Für eine erfolgreiche Reintegration stehen das Wiedererlangen von beeinträchtigten Funktionen, das Erhalten von vorhandenen Funktionen (zum Beispiel bei fortschreitenden Erkrankungen) sowie das Erlernen von Ersatzstrategien bei nicht wiederkehrenden Funktionen, im Fokus.

Ergotherapeut*innen leisten einen wichtigen Beitrag in der Reintegration der Betroffenen, indem sie Abklärung und Anpassung der Wohn- oder Arbeitssituation vornehmen und den Berufseinstieg mit Arbeitstraining vorbereiten. Ebenfalls gehören ergonomische Beratungen, Hilfsmittelabklärung und -training sowie das Herstellen und Anpassen von statischen und dynamischen Schienen zu den Kernaufgaben der Ergotherapie.

Die Schulung und Beratung von Bezugspersonen und die gute Zusammenarbeit mit den behandelnden Ärzten, weiteren Therapeuten, Arbeitgebern, sozialen Institutionen und Angehörigen, tragen wesentlich zum Rehabilitationserfolg bei.